11 Mai 2011

Star Wars: The Clone Wars (2008)

Der Pilotfilm zur CGI-Serie

Was hatte ich erwartet? John Williams' Score, gelbe Laufschrift und eine Jedi-Mission, glaube ich. Leider wurde nur Letzteres wahr. Leider fehlt auch der tyische Star Wars Vorspann fast völlig, so setzt der Auftakt-Score für meinen Geschmack zu spät ein, wird nicht von gelber Laufschrift begleitet und hört sich auch verhunzt an, als hätte ein Lizenznehmer nicht die Rechte für ein Computerpsiel bekommen und musste eine ans Original angelehnte Version des Musikstücks aus dem Hut zaubern. Statt Laufschrift bringt ein Erzähler mit schnellen Schnitten auf diverse Schauplätze den Zuschauer auf den Laufenden in welchem Zeitrahmen man sich denn befindet (viel genauer als zwischen Episode 2 und 3 wird es aber auch nicht). Der einleitende Strassenkampf zwischen Seperatisten und der von Anakin und Obi-Wan geführten Streitkräfte der Republik auf Christophsis dient wohl dem Bonding zwischen Anakin und der allein eintreffenden Schülerin Desselben. Das Ganze wirkt leider extrem gewollt und Ahsoka nervt sobald sie den Mund aufmacht. Beide sind rücksichtslos und waghalsig in ihren Aktionen, aber dafür, dass Anakin keinen Padawan annehmen wollte, geht das ausgesprochen schnell.

Ahsoka, seine Padawan-to-be wirkt wie ein vorlauter Wesley Crusher in neuer Verpackung. Ausserdem ist der Zeichenstil leider gar nicht meins, wenn man denn mal ein Gesicht sieht. Der normale Kampf ist von den Animationen in den letzten Filmen kaum zu unterscheiden. Ich mochte die Vorgängerserie deutlich mehr, was nicht allein dem Zeichenstil geschuldet ist. Was mir nach dem anfänglichen Debakel doch zweitweise gefallen hat, war der Score, bzw. ein Thema, das öfters auftauchte (leider aber mindestens einmal zu viel), zwar recht Star Wars-untypisch rüberkam, trotzdem ganz gut passte und an orientalische Klänge erinnerte. Leider verpasst es dieser Pilotfilm(!), Nebencharaktere endlich einmal gut einzuführen. Assajj Ventress ist eine davon. Ich glaube, der Film ist so angelegt, dass man den nach der alten Serie sehen sollte, ganz ohne Hintergrundinformationen wird man direkt in den Kampf geschleudert und der vorprogrammierte Verlust Ahsokas gen Ende der Serie dürfte nicht nur durch ein paar Worte Yodas an Obi-Wan bzgl. Anakins Rolle als Lehrer, sondern auch durch ihr Fehlen in Episode 3 deutlich sein, was mich auch nicht wirklich mit dem Charakter warm werden lässt.

Natürlich ist sie die Verkörperung des offensichtlich jungen Zielpublikums der Serie. Leider passt das aber auch nicht wirklich zusammen, denn für eine Kinderserie sind ausgerechnet Kriegsgeschehen und Tote im Duzend kein geeigneter Rahmen. Die Kids sehen da nur, wie mechanische Soldaten mit weiss Berüsteten Lichtblitze austauschen und den ein oder anderen Stöhner oder Geschepper. Dem Ganzen fehlt aber auch der Coolnessfaktor bei dem die Zielgruppe "cool" schreien würde. Da hilft auch senkrechtes Berghochlaufen nicht. Die "witzigen" dummen Kommentare der dummen Droidensoldaten nehmen leider auch Überhand ("roger Roger"). Der schlimmste Faux Pas in meinen Augen ist jedoch der offensichtlich tuntige Onkel von Jabba, der auf Coruscant die Fäden zieht. Lila Bemalung, Feder am Kopf und hohe Lispelstimme sind von Trueman Capote "inspiriert" aber sowas von unpassend und aufgesetzt man krümmt sich nicht vor Lachen sondern vor Einfallslosigkeit.

Fazit: Diesen Film damals im Kino anzugucken war überaus überflüssig. Trotzdem gibt es 3 Punkte für die Originalsprecher und die Choreographie. Die Serie hat in den USA inzwischen ihre dritte Staffel beendet und läuft dort erfolgreich auf Cartoon Network. In Deutschland läuft die dritte Staffel noch immer samstags gegen 10:25Uhr auf Kabel 1.

Wertung: 3 von 10 Lichtschwerter

Disclaimer: dieser Artikel erschien zuvor auf fictionBOX.de

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