Tim & Struppi ist seit letzter Woche in den deutschen Kinos
Kurzinhalt:
Der weltberühmte Journalist Tim ist mit seinem Hund Struppi auf einem
Trödelmarkt unterwegs, als ihm ein Modellschiff ins Auge fällt. Kurz
nachdem er es erstanden hat, läuft ihm aufgeregt ein Mann entgegen, der
ihm das gute Stück sofort abkaufen will. Nachdem Tim ablehnt und zuhause
angekommen ist, sucht ihn der Mann erneut auf und wird hinterrücks im
Türrahmen erschossen! Was hat es nur mit dem Modell auf sich, dass
jemand dafür sterben muss? Nach einem Besuch in der Villa des ehemaligen
Besitzers finden sich ein paar Antworten, als ihm Ivanovich Sakharine,
der neue Besitzer des Anwesens begegnet. Von hier an entspinnt sich eine
Jagd nach einem Schatz über den Ozean, die Wüste in den Orient und
wieder zurück.
Review:
Das
mit viel Tamtam erwartete animierte 3D-Abenteuer aus der Feder von "
Dr.
Who"-Autor Steven Moffat, "
Scott Pilgrim"-Co-Autor Edgar Wright & "
Attack the Block"-Regisseur
& -Autor Joe Cornish, basierend auf den Figuren und Geschichten von
Hergé, kommt nun also ins Kino. Unter Regisseur Steven Spielberg und
Produzent Peter Jackson kann WETA aus Neuseeland hier erneut unter
Beweis stellen, wie weit sie an der modernen Tricktechnik schrauben
können, um Comichelden digital zum Leben zu erwecken. Teilweise hat man
auch den Eindruck, dass es sich mehr um einen Showcase handelt als alles
andere. Ziemlich oft, so scheint es, werden vor allem die Haare der
digitalen Personen in Nahaufnahme gebracht um zu zeigen, wie gut diese
inzwischen gelingen. Nun hat Tim auch seine berühmte Tolle am Schopf, so
dass sich genügend Ausrede dafür findet.
Die Geschichte ist relativ schnell erzählt; nicht so trivial wie andere
Geschichten für Kinder, aber auch kein Aha-Erlebnis. Gejagt wird ein
Schatz, oder vielmehr die Informationen, die zu ihm führen sollen. Dabei
muss sich der Trunkenbold Kapitän Haddock dem Vermächtnis eines
Vorfahren annehmen und eine alte Rechnung begleichen. Die zwei Detektive
Schulze und Schultze dürfen natürlich zur Unterhaltung nicht fehlen und
sorgen bei der Suche nach einem Portemonnaie-Dieb für allerlei
Gelächter. Auch später kommen sie durchaus helfend und gar nicht ganz so
ungeschickt dazu. Es reiht sich nach den Anfängen in Tims Wohnung eine
Verfolgungsjagd an die Nächste, zu Fuß, zu Wasser, zu Luft und über Land
jagen die Parteien ihrem Schicksal entgegen.
Die
Animationen waren extrem gut, und dabei auch etwas creepy. Kennt ihr
diese Bilder von Homer oder Mario, wie sie mit realistischer Haut
aussehen? Googelt das mal. Insgesamt sind die Figuren natürlich
übertriebene Karikaturen, mit großen Knollnasen, aber genau dieses
äußerliche Verschieben in die Realität ist manchmal etwas seltsam. An
der Kinotüre könnte auch ein großes Schild mit der Aufschrift "Welcome
to the Uncanny Valley" stehen. Man merkt auch deutlich, dass das
Publikum, das erreicht werden soll, eher ein Jüngeres ist. Trotz der
teilweisen Brutalität des Abenteuers, wird jedes kleine Detail - Dinge
die für den Zuschauer einfach klar sind - von den Figuren, allen voran
Tim, laut ausgesprochen. Jeder Gedankengang soll nachvollziehbar sein.
Mich hat das echt ein wenig genervt und ich glaube auch, dass Kinder
nicht zu blöd für die nicht über die Maßen komplexe Story sind.
Angeblich gibt es einen Hype um den Film, der sich mir - falls es ihn
geben sollte - nicht erschließt. Man wird hier zwar gut unterhalten,
aber mir haben die Comicbücher und die Serie aus den 90er Jahren des
letzten Jahrhunderts besser gefallen. Zumindest hab ich sie in besserer
Erinnerung. Die nach dem Prinzip einer Rube-Goldberg-Maschine
(Domino-Effekt) ablaufenden Verfolgungsjagden versuchen sich zwar an
allerlei Originalität, aber anstelle von Spaß kann doch das Gefühl
aufkommen, dass - wie bei einer solchen Maschine - die Reise mit Absicht
in zahlreiche, unnötige Etappen zerlegt wurde, die dann möglichst
umständlich beschritten werden.
Fazit:
Für ein junges Publikum ab 6 Jahren ist Tim & Struppi sicher eine
abenteuerliche Abwechslung zum sonst eher harmlosen Quatsch, aber ein
erwachseneres Publikum könnte sich von der Erzählweise etwas bevormundet
fühlen.
Wertung: 5 von 10 Punkten
Filminfo:
- FSK: ab 6 Jahren
- Länge: 107 Minuten
- Verleih: Sony Pictures
- Start: 27.10.2011
Disclaimer: dieser Artikel erschien zuerst auf
fictionBOX.de
Tim & Struppi ist seit letzter Woche in den deutschen Kinos
Kurzinhalt:
Der weltberühmte Journalist Tim ist mit seinem Hund Struppi auf einem
Trödelmarkt unterwegs, als ihm ein Modellschiff ins Auge fällt. Kurz
nachdem er es erstanden hat, läuft ihm aufgeregt ein Mann entgegen, der
ihm das gute Stück sofort abkaufen will. Nachdem Tim ablehnt und zuhause
angekommen ist, sucht ihn der Mann erneut auf und wird hinterrücks im
Türrahmen erschossen! Was hat es nur mit dem Modell auf sich, dass
jemand dafür sterben muss? Nach einem Besuch in der Villa des ehemaligen
Besitzers finden sich ein paar Antworten, als ihm Ivanovich Sakharine,
der neue Besitzer des Anwesens begegnet. Von hier an entspinnt sich eine
Jagd nach einem Schatz über den Ozean, die Wüste in den Orient und
wieder zurück.
Review:
Das
mit viel Tamtam erwartete animierte 3D-Abenteuer aus der Feder von "
Dr.
Who"-Autor Steven Moffat, "
Scott Pilgrim"-Co-Autor Edgar Wright & "
Attack the Block"-Regisseur
& -Autor Joe Cornish, basierend auf den Figuren und Geschichten von
Hergé, kommt nun also ins Kino. Unter Regisseur Steven Spielberg und
Produzent Peter Jackson kann WETA aus Neuseeland hier erneut unter
Beweis stellen, wie weit sie an der modernen Tricktechnik schrauben
können, um Comichelden digital zum Leben zu erwecken. Teilweise hat man
auch den Eindruck, dass es sich mehr um einen Showcase handelt als alles
andere. Ziemlich oft, so scheint es, werden vor allem die Haare der
digitalen Personen in Nahaufnahme gebracht um zu zeigen, wie gut diese
inzwischen gelingen. Nun hat Tim auch seine berühmte Tolle am Schopf, so
dass sich genügend Ausrede dafür findet.
Die Geschichte ist relativ schnell erzählt; nicht so trivial wie andere
Geschichten für Kinder, aber auch kein Aha-Erlebnis. Gejagt wird ein
Schatz, oder vielmehr die Informationen, die zu ihm führen sollen. Dabei
muss sich der Trunkenbold Kapitän Haddock dem Vermächtnis eines
Vorfahren annehmen und eine alte Rechnung begleichen. Die zwei Detektive
Schulze und Schultze dürfen natürlich zur Unterhaltung nicht fehlen und
sorgen bei der Suche nach einem Portemonnaie-Dieb für allerlei
Gelächter. Auch später kommen sie durchaus helfend und gar nicht ganz so
ungeschickt dazu. Es reiht sich nach den Anfängen in Tims Wohnung eine
Verfolgungsjagd an die Nächste, zu Fuß, zu Wasser, zu Luft und über Land
jagen die Parteien ihrem Schicksal entgegen.
Die
Animationen waren extrem gut, und dabei auch etwas creepy. Kennt ihr
diese Bilder von Homer oder Mario, wie sie mit realistischer Haut
aussehen? Googelt das mal. Insgesamt sind die Figuren natürlich
übertriebene Karikaturen, mit großen Knollnasen, aber genau dieses
äußerliche Verschieben in die Realität ist manchmal etwas seltsam. An
der Kinotüre könnte auch ein großes Schild mit der Aufschrift "Welcome
to the Uncanny Valley" stehen. Man merkt auch deutlich, dass das
Publikum, das erreicht werden soll, eher ein Jüngeres ist. Trotz der
teilweisen Brutalität des Abenteuers, wird jedes kleine Detail - Dinge
die für den Zuschauer einfach klar sind - von den Figuren, allen voran
Tim, laut ausgesprochen. Jeder Gedankengang soll nachvollziehbar sein.
Mich hat das echt ein wenig genervt und ich glaube auch, dass Kinder
nicht zu blöd für die nicht über die Maßen komplexe Story sind.
Angeblich gibt es einen Hype um den Film, der sich mir - falls es ihn
geben sollte - nicht erschließt. Man wird hier zwar gut unterhalten,
aber mir haben die Comicbücher und die Serie aus den 90er Jahren des
letzten Jahrhunderts besser gefallen. Zumindest hab ich sie in besserer
Erinnerung. Die nach dem Prinzip einer Rube-Goldberg-Maschine
(Domino-Effekt) ablaufenden Verfolgungsjagden versuchen sich zwar an
allerlei Originalität, aber anstelle von Spaß kann doch das Gefühl
aufkommen, dass - wie bei einer solchen Maschine - die Reise mit Absicht
in zahlreiche, unnötige Etappen zerlegt wurde, die dann möglichst
umständlich beschritten werden.
Fazit:
Für ein junges Publikum ab 6 Jahren ist Tim & Struppi sicher eine
abenteuerliche Abwechslung zum sonst eher harmlosen Quatsch, aber ein
erwachseneres Publikum könnte sich von der Erzählweise etwas bevormundet
fühlen.
Wertung: 5 von 10 Punkten
Filminfo:
- FSK: ab 6 Jahren
- Länge: 107 Minuten
- Verleih: Sony Pictures
- Start: 27.10.2011
Disclaimer: dieser Artikel erschien zuerst auf
fictionBOX.de
Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn
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