10 Juni 2011

X-MEN: Erste Entscheidung (ab heute im Kino)

Nach der Trilogie und einer Origin-Story dürfen Marvels Mutanten erneut in Aktion treten. Auch diesmal handelt es sich um die Geschichte des Entstehens. Doch wird viel mehr als bei Wolverine auf die Entstehung der zwei antagonistischen Gruppen innerhalb der Gemeinde der Mutanten Wert gelegt. Wie trafen Proffessor X und Magneto aufeinander, wie kamen sie zu ihren Decknamen und was brachte sie auseinander? Diese Themen behandelt das, mit dem deutschen Titel Erste Entscheidung (statt First Class) versehene, Leinwandabenteuer.

Dabei wurden auch bekannte Szenen verwendet und erweitert; so sehen wir nun was Erik im Vernichtungslager der Nazis wiederfährt und wie stark ihn seine Erlebnisse dort prägten, ja sie sind sogar der Entstehunspunkt des Hauptplots des restlichen Films. In einem Fall bringt für mich das Auslassen einer bestimmten Begegnung, wie wir sie in Teil 3 der ursprünglichen Trilogie gesehen haben, ein Kontinuitätsproblem mit sich, was aber eher daran liegt, wie Teil 3 diese dargestellt hat. Ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr ins Kino geht - denn das, solltet ihr unbedingt!

Diese Geschichte ist um einiges spannender, persönlicher und vielschichtiger als The Last Stand. Der Film war bei uns (bei knapp über 2h unverständlicherweise) mit Pause. Zeit, die ich lieber noch im Film gehabt hätte, weil er extrem viel Handlung, Schauplätze und zwei Zeitperioden umspannt um die Brücke zum ersten X-Men mit allen möglichen dort schon beginnenden, erahnbaren Handlungssträngen zu schlagen. Leider wirkt er dadurch doch etwas gehetzt, vermutlich wäre ein Kurz-Serienformat für diese Art Geschichte echt von Vorteil.

Kennern der Filme werden all die kleinen Verknüpfungen und Hinweise, die dieser Film wie Brotkrumen auf den Weg der Zuschauer streut lieben. Kenner der Comic(buch-)reihe werden vermutlich wie schon vorher Diskrepanzen feststellen, aber diese kann ich nicht wiedergeben. Neben einigen bekannten Figuren setzt sich diese "1. Klasse" auch aus mir vorher unbekannten Mutanten zusammen. Auch gibt es Beziehungen der Figuren untereinander, die mir so nicht bekannt waren und auch hier kann ich leider nicht sagen wie viele Freiheiten sich die Macher herausgenommen haben.

Abseits der Mutantengeschichten spielt der Film zeitlich zur Kubakrise/im Kalten Krieg und bedient sich ihrer und integriert sie in das X-Men-Universum, ähnlich we die Nixonära in Watchmen angepasst wurde. Nun aber zum Besten am ganzen Film: die Besetzung.

James McAvoy (Charles Xavier/Prof. X) & Michael Fassbender (Erik Lehnsherr/Magneto) spielen ihre übermenschlichen Rollen mit der selben Hingabe und der Spannung, wie man sie immer zwischen Patrick Steward und Ian McKellen gespürt hat, wenn sie in den selben Rollen aufeinandertrafen. In gewisser Weise sind sie sogar besser, da sie den Anfang dieser Freundschaft und die unausweichliche Trennung zeigen mussten.

Die jungen Mutanten im Film sind zuerst natürlich völlig unvorbereitet auf die Situation in die sie von den beiden gebracht werden und die meiste Zeit doch eher als Teenager angelegt, die dem sonst sehr ernsten Geschehen ein kleines Gegengewicht liefern. Alles in Allem finde ich dieses Prequel extrem gut gelungen, natürlich sind auch die Effekte gut und das Fehlen von 3D war eine willkommene Abwechslung. Einzig ein Moment von deutlich als animiert erkennbaren Palmenbäumen sprang mir ins Auge. Als Ursprungsgeschichte kann ich X-MEN: Erste Entscheidung nur wärmstens empfehlen.

8 von 10 mutierte Gene

Filminfo:

  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Länge 131 Min.
  • Verleih: Fox
  • Start: 09.06.2011

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